Wie führe ich Non-Desk-Worker besser?

Führungsgrundsätze in der Kommunikation sind hilfreich, um zu besseren Ergebnissen zu gelangen. Die Quiply Mitarbeiter-App gäbe es nicht, wenn wir nicht auch die Non-Desk-Worker immer im Blick gehabt hätten. Aber wer ist das bitte genau? Natürlich die Frontline. Und die operativen als auch gewerblichen Kräfte! Sorry, sind wir verwirrend? Nein, das soll nicht sein - denn es handelt sich bei diesen Begriffen eigentlich um genau die gleichen Berufsbilder.

Diese Gruppe bietet bei der Digitalisierung gigantische Potentiale, sie zu unterstützen, ist eine große Chance. Es ist ja auch keine Minderheit, von der wir hier reden, sondern nahezu 80% aller Mitarbeitenden können dieser Gruppe zugerechnet werden. Die Bedürfnisse des Menschen im allgemeinen nach Information sind in den letzten Jahren massiv gestiegen. Umso weniger können sich manche Berufsbilder erklären, warum sie quasi nichts von der aktuellen Kommunikation im Unternehmen erfahren. Digitalisierung im Büro an jeder Stelle, doch draußen im Feld geht es noch mit Papier? Ganz besonders herausstechend sind hier die gewerblichen Mitarbeitenden, hier wird noch extrem viel Arbeit nicht digital verrichtet und das lässt somit viel Potential außer acht. Es gibt sehr viele Berufsbilder, wie wir diesen gewerblichen Mitarbeitenden, den Frontline oder Non-Desk-Workern, zurechnen. Genauso wird diese Gruppe auch operative Mitarbeitende genannt. Viele Namen für das gleiche Kind.

Was typisch allerdings für diese Gruppe ist: Sie ist nur teilweise und relativ rudimentär digitalisiert. Bis auf zwingend benötigte operative Systeme gibt es wenige Tools, die sie unterstützen. Das produktive Potential für gute Software und Hardware ist an dieser Stelle offensichtlich groß. Wir wollen genauer verstehen, wie wir diesen Gruppen helfen können.

Operative + Frontline + Non-Desk + Gewerbliche Mitarbeitende = Es ist immer das gleiche darunter zu verstehen! 

Versuchen wir zunächst die Gemeinsamkeiten zu verstehen. Ein erstes Merkmal, dass deutlich wird: Es ist üblicherweise keine Tätigkeit, die überwiegend am Schreibtisch oder in der Verwaltung stattfindet. Viel häufiger findet sie direkt beim Kunden statt, dort wird der eigentliche Mehrwert geleistet. Ja, man darf auch sagen, dass hier neben geistiger auch körperliches Geschick oder gar Kraft gefragt ist. Der Begriff operative Mitarbeitende bedeutet allerdings nicht, dass diese Personen einfache Tätigkeiten verrichten. Nein, die ganze Skala ist denkbar. Ein Erzieher in der Kita ist genauso operativ tätig und eine Fachkraft wie der Chirurg im OP mit seinem langen Studium. Entsprechend sind auch alle Bildungsgrade damit gemeint, ein Angestellter ist also nicht per se höher gebildet oder von höherem Status, das wäre eine Irreführung.

Gewerbliche Arbeitnehmer machen in den Unternehmen einen Großteil der Beschäftigten aus, es können in Unternehmen gerne mal 70-80% der Belegschaft sein. Wer sich bestimmte Unternehmenstypen vorstellt wie Krankenhäuser, Pflegedienste, die städtische Müllabfuhr, Bauunternehmen, Retail oder Franchise-Gastronomie, der stellt fest: Hier wird Mehrwert erbracht, die Verwaltung ist in gewisser Weise eher notwendiges Übel. Verschärft wird dieser Konflikt dadurch, dass die Verwaltung Ihre Mitarbeitenden schlecht oder gar nicht erreicht. Ein Zugang zu einem Computer ist in der Regel nicht vorhanden und mobil funktioniert die Kommunikation nur eingeschränkt oder nicht legalisiert über WhatsApp & Co. 

Gewerbliche Mitarbeitende unterscheiden sich in Ihren Bedürfnisse auch von den Desk-Mitarbeitenden. Sie brauchen entsprechend andere Angebote. Dabei hilft die klare Definition, um diesen Mitarbeitenden entsprechend besser gerecht zu werden. 

Definition: Was sind gewerbliche Mitarbeitende?

Arbeitnehmende eines Unternehmens werden üblicherweise in Angestellte mit Arbeitsvertrag und festen Regelungen unterschieden zu den gewerblichen Mitarbeitenden (früher auch Arbeiter genannt). Büroangestellte in der Verwaltung haben über Ihren Laptop oder PC immer Zugriff auf Informationen und können kommunizieren. Das ist auch Bestandteil Ihrer Arbeit, sehr oft in Form von E-Mails. Verwaltungsmitarbeiter sind festangestellte Fachkräfte, sie arbeiten nicht auf Stundenbasis.

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Foto: Keine Frage der Qualifikation - auch gewerbliche Mitarbeitende wie Ärzte oder Pfleger im Krankenhaus haben keinen Zugang zur Unternehmenskommunikation

Gewerbliche Mitarbeitende, welche in der Industrie, Retail oder Krankenhäusern arbeiten, haben weniger Möglichkeiten die gleichen Kommunikationswege zu nutzen. Das liegt auch daran, dass sie gemeinschaftliche Rechner nutzen müssen, denn über Ihr Smartphone haben sie meist keinen Zugang auf das Firmennetzwerk. Der Austausch zwischen Unternehmen und gewerblichen Mitarbeitenden beschränkt sich deswegen nicht selten auf Mitteilungsbretter oder das Schwarze Brett/Schaukasten. Eine echte Interaktion findet nicht statt und das hemmt auch betriebliche Veränderungsprozesse. Agile Methoden oder überhaupt Change Management hat damit zu kämpfen, dass diese Kommunikationsinfrastruktur nicht vorhanden ist - das zusammenkommen in Workshops oder Trainings ist wiederum nur sehr eingeschränkt möglich. 

Gewerbliche Arbeitnehmende - auch Frontline oder Non-Desk-Worker genannt - werden im Akkord, im Stundenlohn oder per Stück bezahlt, bekommen Zuschläge wie Nacht- oder Schichtarbeit. Sowohl gewerblich Mitarbeitende wie auch Angestellte haben einen Arbeitsvertrag, auch wenn es früher tatsächlich noch oft die Regel war, dass die gewerbliche Kraft eher nach mündlicher Vereinbarung tätig wurde (Lohnarbeiter). 

Stellen für gewerbliche Mitarbeitende gibt es übrigens zu hauf, ja und wie! Nicht nur die Industrie klagt über den Mangel an geeigneten Bewerbern, auch in Logistik, Restaurants, Pflege oder Retail wird das gleiche Lied eingestimmt. Wie dramatisch sich dies in Bereichen mit Zugangsvoraussetzungen entwickelt, durften jüngst die Engländer erleben (Sommer 2021), als Ihre ganze Wirtschaft unter dem Mangel an Lkw-Fahrern kollabierte. Bei allem Gerede von selbstfahrenden Lkws oder den Segnungen der künstlichen Intelligenz, die Realität zeigt wie wichtig und unverzichtbar weiter gewerbliche Mitarbeitende für unsere Wirtschaft sind. Dennoch haben diese Berufsgruppen alle schlechten Zugang zu offiziellen Kommunikationskanälen in Ihren Unternehmen, verfügen oft über kein E-Mail-Postfach oder Zugang zum Intranet. 

Beispiele für die Mitarbeitenden an der Frontline

Industrie

Von Autozulieferer zu Sondermaschinenbauer oder Temperiergerätespezialist - die Mitarbeitenden in der Produktion sorgen dafür, dass es überhaupt ein Produkt gibt. Neben der kaufmännischen Verwaltung und der technischen Entwicklung braucht es viele Servicefunktionen, die ebenfalls gewerblicher Art sind: Logistik, Wartung, Reinigung, Kantine, etc. Alle können in Ihrer Pause keinen Schreibtisch vor sich finden und besitzen selten einen Rechner am Arbeitsplatz. Informationen wollen hier effizient konsumiert und verteilt werden, sehr gerne mobil. 

Retail

Gerade im filialisierten Einzelhandel finden wir viele Standorte vor, wo die Shop-Mitarbeitenden wie Verkäufer, Kassierer oder Store-Manager keinen direkten Kontakt mit der Verwaltung haben. Dort ist auch selten Platz für einen Rechner, in der Regel teilt die Leitung Ihren Rechner oder gar den Rechner, auf dem auch das Kassensystem läuft, mit den Mitarbeitenden, die sich dann auch mal ins Intranet einloggen dürften oder E-Mails lesen. Einige Mitarbeitende, die nur Regale befüllen, bekommen nicht mal diesen Zugang. 

Hospitality & Tourismus

Die Zimmer säubern, den Gästen Informationen geben, der Page, der Koch, die Servicekräfte - alle müssen mit Ihrer Qualität ein besonderes Erlebnis erzeugen. Dafür stehen Sie den Gästen die ganze Zeit zur Verfügung. Wer im Hotel ständig unterwegs ist und den Gästen gerecht werden will, der wird keinen oder gar keinen Zugang zur aktuellen Unternehmenskommunikation haben. 

Gesundheit

Ob in der Akutbehandlung oder in der Pflege, überall wird an der Gesundheit der Menschen gerarbeitet. Krankenhauspersonal, Pfleger und Pflegerinnen, Ärzte und Ärztinnen retten Tag für Tag Leben und kümmern sich um Patienten jeden Alters und jeder Lebenslage. Zwischen den Patienten und angesichts langer und intensiver Arbeitstage bleibt da wenig Zeit, sich in ein Netzwerk einzuloggen oder am PC das Intranet zu studieren - sie sind agil, sie sind mobil, sie wollen Ihre Informationen überall konsumieren und weitergeben. 

Besser führen durch den Einsatz von digitalen Kommunikationsmitteln 

Viele dieser gewerblich Mitarbeitenden arbeiten nicht "wie die Nerds" irgendwie und vor sich hin. Sie brauchen Zuwendung, wollen geführt und beachtet werden. Und das geht nicht immer persönlich, deswegen ist es wichtig den leeren Raum zwischen den Akteuren mit Kommunikation zu füllen.

Abhilfe kann durch digitale Möglichkeiten geschaffen werden, die angesichts der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt immer vielfältiger und selbstverständlicher werden und auch der oft vernachlässigten Berufsgruppe der gewerblichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zugänglich gemacht werden. Denn diese können eine mobile Mitarbeiter-App ortsungebunden direkt auf ihrem eigenen privaten Smartphone nutzen.

Kommunikation, Motivation und Engagement

Gewerbliche Mitarbeitende haben oftmals lange und mitunter körperlich anstrengende Arbeitstage. Aus diesem Grund sollte die mobile Nutzung zentraler Kommunikationsplattformen die Unternehmenskommunikation in gewerblichen Betrieben begünstigen. Ein Tool, welches an die Bedürfnisse der Non-Desk-Mitarbeitenden angepaßt ist. Also den Austausch zwischen den Schichten über Beiträge oder Chats ermöglicht, wirkt sich positiv auf die Kommunikation zwischen den Mitarbeitenden sowie die Motivation und das Engagement der Angestellten aus. Dies lässt sich auch im Personalmarketing oder Employer Branding sehr gut verwenden. Das Mitarbeitererlebnis wird so immer stärker von innen nach außen kommuniziert. 

Zeit, einmal Quiply auszuprobieren und zu verstehen, warum die gewerblichen Angestellten mit Quiply besser erreicht, verbunden und eingebunden sind und so ihre individuellen Stärken besser einbringen. 

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