Die Bewerbung ist geschrieben, der Lebenslauf beigelegt, nur das gewünschte Motivationsschreiben fehlt noch — und zieht sich. Sätze, die man über die persönliche Motivation schreiben soll, klingen oft gestellt und so, als wären sie schon hundertmal kopiert worden. Vielen von uns fällt es schwer, unter dem Begriff „Mitarbeitermotivation“ etwas wirklich Konkretes zu verstehen — zu Recht! Wir von Quiply zeigen, wie es leichter geht und wie man Mitarbeitermotivation einfach messen kann.
Mitarbeitermotivation setzt sich aus ganz verschiedenen extrinsisch- und intrinsisch motivierten Faktoren zusammen, und lässt sich deshalb meist nicht konkret zusammenfassen. Dinge, die schwer zu greifen sind, haben im Arbeitsumfeld (das häufig von Zahlen geprägt ist) meist wenig Platz. Doch trotzdem sollte man die Mitarbeitermotivation auf keinen Fall unterschätzen. Sie hat auch nichts mit Larifari-Worten, Stuhlkreisen und Gesprächsmuscheln zu tun, im Gegenteil:
Die Gesamtkosten für fehlende Mitarbeitermotivation lassen sich in ganz konkreten Zahlen spiegeln. Diese sind tatsächlich aufsehenerregend und sollten für jedes Unternehmen Anlass genug sein, das Thema Mitarbeitermotivation mit auf die Agenda zu schreiben. Denn mehrere Studien, u.A. die Gallup-Studie 2019, schätzen, dass demotivierte Mitarbeitende ca 34% weniger leisten, als motiviertere Kolleginnen und Kollegen. So belaufen sich die wirtschaftlichen Gesamtkosten von Mitarbeitern, die innerlich gekündigt haben, auf 118,4 Milliarden € pro Jahr!
Wer sich erstmal einen genaueren Überblick zum Thema Mitarbeitermotivation verschaffen möchte, kann hier vorbei schauen.
In diesem Artikel möchten wir noch einmal tiefer in das Thema Mitarbeitermotivation einsteigen, und die Messweisen und Analysemethoden vorstellen, mit denen Sie die Motivation Ihrer Mitarbeiter erfolgreich und effizient messen können. Also, los gehts!
Die Mitarbeitermotivation im Unternehmen kann direkt oder indirekt gemessen werden:
Eine direkte Messung ist zum Beispiel durch eine anonyme Mitarbeiterbefragung möglich. In dieser können Sie die aktuelle Zufriedenheit der Mitarbeiter erfassen, Feedback zur derzeitigen Unternehmensführung einholen und Verbesserungsvorschläge annehmen.
Eine indirekte Messung der aktuellen Mitarbeitermotivation lässt sich, über einen bestimmten Zeitraum, auch durch andere Faktoren auswerten. So kann die Kündigungsrate, die Fehlzeiten, die Misskommunikation im Unternehmen, die Arbeitsweisen und die Anzahl der eingehenden Beschwerden Aufschluss darüber geben, wie motiviert die Mitarbeiter zurzeit wirklich sind.
Welche Tools sich am besten dafür eignen, diese Messungen durchzuführen, erklären wir gleich.
Ein regelmäßig eingeholtes Stimmungsbild kann Frustration maßgeblich vorbeugen. Daher ist es wichtig, die Maßnahmen zu analysieren, die ein Unternehmen für eine erhöhte Mitarbeitermotivation betreibt, um ihre Wirksamkeit zu überprüfen.
Ein angenehmer Nebeneffekt: Die Fluktuation im Unternehmen wird so höchstwahrscheinlich verringert. Denn über Dreiviertel der Berufstätigen in Deutschland (78%) würden keinen hoch bezahlten Job ausüben, wenn dieser sie langweilt oder stresst. Das zeigt die Studie „Arbeitsmotivation 2016“ der ManpowerGroup Deutschland, für die insgesamt 1.040 Deutsche bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden.
Ein Unternehmen kann in drei Bereichen Maßnahmen anbringen, um die Motivation ihrer Mitarbeiter nachhaltig zu steigern. Das wären:
Materielle Maßnahmen
Materielle Maßnahmen sind extrinsisch motiviert, und können zu einem großen Teil der Mitarbeiterzufriedenheit beitragen. (z.B. Das Gehalt, Boni und Renten, Firmenwagen, Mitarbeiteranteile am Unternehmen…)
Hybride Maßnahmen
Hybride Maßnahmen sind eine Mischung aus extrinsischer und intrinsischer Motivation. Sie werden vom Unternehmen durch monetäre Mittel gestellt, ihre Durchführung ist aber nicht nur zweckgebunden, sondern kann für die Belegschaft auch sinnstiftend sein und zu einer gelungenen Unternehmensidentifikation beitragen. (z.B. Sportangebote, Fortbildungen, Betriebsausflüge, eine ansprechende Arbeitsplatzgestaltung…)
Immaterielle Maßnahmen
Immaterielle Maßnahmen sind ausschließlich für die intrinsische Motivation der Mitarbeiter zuständig. Eine hohe intrinsische Mitarbeitermotivation ist ideal, allerdings ist sie auch schwer messbar. Man kann sich ihr aber durch bewusste Fragen zu verschiedenen Faktoren annähern, zum Beispiel, wie zufrieden die Mitarbeiter hinsichtlich Vergütung, Arbeitsplatz und Zusatzleistungen sind, ob sie Raum bekommen für persönliches Wachstum und ob sie einen tieferen Sinn in ihrer Arbeit sehen können.
Eine ausführlichere Liste mit allen Maßnahmen, die zur Steigerung der Mitarbeitermotivation ergriffen werden können, finden Sie hier.
Maßnahmen können nur dann wirksam sein, wenn sie auch klug ausgewertet werden. Durch bestimmte Faktoren und Fragestellungen, kann der Erfolg der Maßnahmen überprüft werden. Unternehmen sollten sich, nach einer bewussten und kritischen Auseinandersetzung mit den eigenen Maßnahmen, folgende Fragen stellen:
Natürlich wäre es möglich, diese Fragen in einem Meeting in die Runde zu stellen, oder die Belegschaft umständlich auf anonyme Auswertungsbögen schreiben zu lassen. Doch inzwischen gibt es viel effizientere Tools, um die ehrliche Meinung Ihrer Mitarbeiter direkte einzuholen: Mithilfe einer digitalen Mitarbeiterumfrage.
Laut einer Studie des Digitalverbandes Bitkom nutzen 91% der Menschen in Deutschland ein Smartphone, und der Großteil kann sich ein Leben ohne diese Geräte nicht mehr vorstellen. Bei all den offensichtlichen Vorteilen, die uns die Nutzung des mobilen Endgeräts bis heute im privaten Bereich gebracht hat, ist das nicht weiter verwunderlich. Und langsam kommen die Vorzüge der Digitalisierung auch in kleineren Unternehmen an.
Was genau versteht man unter einer Mitarbeiterumfrage? Mit einer Mitarbeiterumfrage lässt sich die Motivation der Mitarbeiter am besten messen. Sie ist auf der Mitarbeiter-App auf Wunsch enthalten und ist so für jeden zu Befragenden jederzeit verfügbar.
Der geringe Aufwand, die gesicherte Anonymität der teilnehmenden Mitarbeiter und die simultane Auswertung der Ergebnisse sind hervorragende Grundlagen, um regelmäßig ein akkurates Stimmungsbild des Betriebes einzufangen.
Philipp Ostermann, Geschäftsführer des Pflegebetriebs VidoMed aus Dortmund, nutzt die Umfragen sehr gerne für seinen Betrieb:
„Früher mussten Umfragen oder Dienstbereitschaft-Formulare handschriftlich ausgefüllt werden, und die Ergebnisse mussten dann ebenfalls manuell in eine Excel-Liste übertragen werden. Heute kann man die Formulare direkt als Excel-Liste hochladen, ausfüllen und exportieren. Es gibt jetzt einfach viel weniger Handlungsschritte und Medienbrüche — das ist super praktisch.“
So Herr Ostermann über die Umfrage-Funktion auf der Mitarbeiter-App Quiply. Wenn Sie mehr zu genau dieser Thematik erfahren möchten, schauen Sie doch mal in unseren Blog "So einfach gelingen Mitarbeiterumfragen mit Quiply".
Foto: Mitarbeiter-Apps sind die einfachste Möglichkeit, Feedback zu erhalten von allen Mitarbeitenden
Die Ziele einer Mitarbeiterumfrage können ganz individuell und je nach Bedarf festgelegt werden. Sei es, um für die Personaler die Planung zu vereinfachen und ein Gefühl für die Bedürfnisse der Mitarbeiter zu bekommen. Oder um konkrete organisatorische Dinge, wie z.B. Betriebsausflüge, zu planen. Sie können den Arbeitgebern eine Übersicht über den Status quo im Betrieb verschaffen, und sind gleichzeitig eine großartige Möglichkeit für Arbeitnehmer, auf Missstände hinzuweisen und ihrer Stimme Gehör zu verschaffen, ohne mit persönlichen Konsequenzen rechnen zu müssen.
Um die Mitarbeitermotivation mithilfe einer Mitarbeiterumfrage zu messen, und sich eine umfassende Übersicht über die aktuelle Situation zu verschaffen, können folgende Themenfelder für Sie als Inhalt einer Mitarbeiterumfrage in Frage kommen:
Wie bewerten Ihre Mitarbeiter das derzeitige Betriebs- und Arbeitsklima?
Es erfordert von Seiten des Arbeitgebers einiges an Mut, Reflexionsfähigkeit und einen grundlegenden Willen zur Besserung der gegebenen Umstände, solche anonymen Umfragen zu erstellen. Doch traut man sich erst einmal, liegen die Vorteile auf der Hand:
In welchem Rhythmus ein Mitarbeiterfeedback eingeholt werden sollte, können Sie ganz individuell entscheiden. Es macht Sinn, in Zeiten des Umbruchs häufiger ein Stimmungsbild einzufangen, um auf dem aktuellen Stand zu sein und im Dialog mit den Mitarbeitenden zu bleiben.
Wenn Sie eine langfristige Verbesserung der Unternehmenskultur und eine nachhaltige Steigerung der Mitarbeitermotivation erreichen wollen, eignet sich auch eine ‚Jour Fixe‘-Umfrage gut. Hier können in regelmäßigen Abständen die Umfragewerte eingeholt werden, um einen Verlauf sichtbar zu machen. Dadurch kann ausgewertet werden, welche und ob die Maßnahmen tatsächlich wirken.
Ganz gleich, wie sie Umfragen inhaltlich und zeitlich gestalten: Wichtig ist, die Ergebnisse mit ihren Mitarbeitenden zu teilen. Denn nur auf Grundlage einer gemeinsamen, faktenorientierten Basis, kann das Vertrauen in die interne Kommunikation und in den Austausch zwischen Arbeitgebern und -nehmern gesteigert werden. Außerdem ist es auch für die Mitarbeitenden spannend, zu sehen, wo sie mit ihrer Meinung im Vergleich zu ihren Kolleginnen und Kollegen stehen.
Selbstverständlich sollte die gewährleistete Anonymität und Transparenz dabei im Vordergrund stehen und die Teilnahme jedem Mitarbeitenden möglich gemacht werden. So werden Gefühle der Ausgrenzung oder der Bloßstellung vermieden, und durch die gemeinsame Grundlage wachsen die notwendigen Werte wie Vertrauen, Gleichberechtigung und Respekt, so dass die Unternehmenskultur immer weiter wachsen kann. Und mit zunehmendem Gefühl der Wertschätzung und der achtsameren Begegnung zwischen Kollegen, Belegschaft und Arbeitgebern, wird nicht nur der Umgang mit den Mitarbeiter-Umfragen und die Auswertungen derer immer einfacher: Auch die Motivation Ihrer Mitarbeiter wird maßgeblich steigen!
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Autorin: Sophia Fritz & Markus Bußmann Illustrationen: Beatriz Simoes