Die Digitalisierung der Arbeitsplätze schreitet stets voran und die andauernde Weiterentwicklung der Technik ist nicht mehr aufzuhalten. Unternehmen müssen mitziehen, denn nur wer flexibel bleibt und sich schnell an Veränderungen anpassen kann, hat in unserer schnelllebigen Welt langfristig Erfolg. Dies gilt nicht nur für die Vernetzung von Maschinen und Prozessen, sondern auch für die Kommunikation im Unternehmen - denn nur wer zeitgemäß kommuniziert, Mitarbeiter einbindet und motiviert, ist als Arbeitgeber attraktiv.
Fachkräftemangel bedeutet, dass eine bedeutende Anzahl von Arbeitsplätzen, für die es eine spezielle Qualifikation benötigt, nicht besetzt werden können, da es auf dem Arbeitsmarkt keine sogenannten Fachkräfte dafür mehr gibt. Schwankungen auf dem Arbeitsmarkt sind normal, der Fachkräftemangel ist jedoch extremer, da er unterschiedliche Gründe hat und über einen längeren Zeitraum entsteht. Viele Unternehmen sind dadurch in ihrer Existenz bedroht, wenn sie keine geeigneten Fachleute finden.
Neben der Logistik-Branche, Pflege- und Gesundheitsberufen sowie Berufen der sozialen Arbeit, sind diese drei Berufsfelder besonders vom Fachkräftemangel betroffen:
Schulabgänger:innen in Deutschland sind laut Statistik immer besser ausgebildet. Für die meisten Abiturient:innen ist aber klar: nach dem Schulabschluss geht's an die Uni. Für viele junge Menschen ist das besonders attraktiv, da sie sich durch einen Hochschulabschluss bessere Berufschancen und höhere Arbeitslöhne versprechen. Außerdem winken coole Studentenpartys und das Studentenleben bieten mehr Freiheit und Zeit zur persönlichen Orientierung. Doch auch die Meinung der Eltern und Gesellschaft spielen in diese Entscheidung mit ein, denn noch ist ein abgeschlossenes Studium für viele ein Lebensziel. Ausbildungen und besonders die Pflegebranche und das Handwerk haben einen schlechteren Ruf und werden den Sprösslingen von ihren Eltern häufig ausgeredet. Doch das ist völlig unbegründet und häufig sogar tückisch, denn ein abgeschlossenes Studium ist schon lange kein Berufsgarant mehr. Besonders Absolvent:innen beliebter Studiengänge konkurrieren viel stärker auf dem Arbeitsmarkt. Ohne nennenswerte Arbeitserfahrung haben sie es viel schwerer, als Ausbildungsabsolvent:innen, die während ihrer Lehre bereits Berufserfahrung gesammelt haben.
Für den Fachkräftemangel gibt es viele Ursachen, Fakt ist jedoch: Das Ganze ist nicht von heute auf morgen, sondern über einen langen Zeitraum hinweg entstanden. Deutschland ist jetzt schon auf die Zuwanderung angewiesen, um gegen den demografischen Wandel anzugehen. Jährlich rund 400.000 Arbeitnehmer:innen aus dem Ausland benötigt die deutsche Wirtschaft, um den Fachkräftemangel aufzuwiegen. Doch nicht nur Deutschland kämpft mit dem Fachkräftemangel. In anderen Ländern Westeuropas sieht die Entwicklung genauso aus und die demografische Entwicklung hinterlässt Lücken am Arbeitsmarkt.
Der demografische Wandel schreitet weiter voran. Das bedeutet, die Gesellschaft wird immer älter und es werden immer weniger Kinder geboren. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen bereits jetzt allmählich in Rente und innerhalb der nächsten Jahrzehnte wird es viele Pflegebedürftige geben. Das aktuelle Rentensystem macht vielen jungen Menschen Angst und die älteren sorgen sich darum, wer sich im Alter um sie kümmern wird.
Der demografische Wandel wirkt sich auch auf den Fachkräftemangel aus, denn viele Fachkräfte verlassen nun oder in naher Zukunft den Arbeitsmarkt. Aktuell können Fachkräfte mit 63 Jahren in Rente gehen. Dabei verlassen sogar viele höher bezahlte Spezialist:innen den Arbeitsmarkt in ihren 50ern, da sie Vermögen angespart haben.
In niedriger bezahlten Berufen hat aktuell die Coronakrise zum Fachkräftemangel beigetragen. Viele Fachkräfte aus der Flugsicherheit, Gastronomie, der Hotellerie oder dem (Friseur)-Handwerk haben sich während des Lockdowns beruflich umorientiert und kommen jetzt nicht mehr in ihre ursprünglichen Berufe zurück. Eine Erhöhung des Gehalts wird in vielen Berufsgruppen gefördert und könnte diese künftig für den Nachwuchs attraktiver machen.
Der Fachkräftemangel ist schon lange ein viel diskutiertes Thema, für das es immer wieder neue Lösungsansätze gibt. Fakt ist jedoch: Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung hat ausgerechnet, dass Deutschland pro Jahr eine Netto-Zuwanderung, also die Summe aus Zuwanderung und Abwanderung, von 400.000 Personen im Arbeitsmarkt benötigt, um die Folgen des demografischen Wandels zu kompensieren. Das Problem existiert jetzt und es braucht Maßnahmen, die sowohl akut helfen, als auch einer weiteren Verschlimmerung in der Zukunft entgegenwirken. Doch welche Möglichkeiten gibt es überhaupt?
Mitarbeitende, die sich in ihrem Unternehmen wohlfühlen, bleiben diesem laut Umfragen auch in Krisenzeiten eher treu. Es lohnt sich also, in die Mitarbeiterbindung zu investieren. Wer bereits qualifizierte Fachkräfte im Betrieb hat, möchte diese halten und in unserem Artikel Mitarbeiterbindung haben wir weitere Tipps zu dem Thema zusammengefasst.
Außerdem empfehlen zufriedene Mitarbeitende ihr Unternehmen gerne weiter. Arbeitgeberbewertungs-Portale sind ein beliebter Recherchepunkt für potenzielle Bewerber:innen. Wenn Ihre Mitarbeitenden zufrieden sind und Ihr Unternehmen sowohl ihrem Umfeld, als auch online weiterempfehlen, kann das die Suche nach geeigneten Fachkräften vereinfachen.
Gerade für zugewanderte Mitarbeitende kann es schwierig sein, sich in ihren Betrieb zu integrieren. Wo Sprachbarrieren herrschen, fühlen sie sich oft ausgeschlossen und im schlimmsten Fall kommt es sogar zu Fehlern aufgrund missverständlicher oder fehlender Kommunikation. Hier braucht es Fingerspitzengefühl und die Mitarbeit aller, um neue Kolleg:innen in das Team zu integrieren. Auch die Mitarbeiter-App von Quiply kann hier helfen. Durch die Inline-Übersetzung in Echtzeit werden alle Nachrichten und Beiträge innerhalb der App in die jeweils eingestellte Muttersprache übersetzt. Auch andersherum funktioniert das. Wenn die Chefin etwa einen deutschen Text an ihren Mitarbeiter sendet und dieser in Spanisch antwortet, verstehen sich dank der Übersetzungsfunktion beide direkt. Einmal eingestellt, sind keine zusätzlichen Klicks oder aufwendige Copy-und-Paste in Übersetzungstools mehr notwendig.
Eine weitere Lösung für den Fachkräftemangel können Weiterbildungsangebote sein, die auch ohne hohen bürokratischen Aufwand und in kürzerer Zeit funktionieren. Denn aktuell bleiben Arbeitnehmer:innen ohne Ausbildung gerade im Handwerk oder Baugewebe oft nur die Erwerbslosigkeit oder schlecht bezahlte Hilfstätigkeiten.
Abiturient:innen möchten dagegen häufig studieren und entscheiden sich nicht für eine Ausbildung. Hier könnten Studiengänge, die praktisch orientiert sind, erste Arbeitserfahrung vermitteln und handwerkliche Berufe für junge Menschen attraktiv machen. Auch Vorpraktika für technische Studiengänge helfen, das Interesse bei der Generation Z zu wecken, statt eines Praktikums doch eine Ausbildung anzufangen.
Gerade in der Baubranche und dem Handwerk sind Frauen immer noch unterrepräsentiert. Diese Berufe sind aufgrund der körperlich schweren Arbeit und verschiedener anderer Voraussetzung eine Männerdomäne. Während der letzten Jahrzehnten zeigt sich hier jedoch ein Wandel: Maschinen unterstützen, damit der Körper weniger belastet wird und die Familienfreundlichkeit wird in vielen Unternehmen gefördert.
Dennoch bleiben Frauen als Bewerberinnen aus und das ist vorwiegend in der gesellschaftlichen Anschauung begründet. Um Klischees zu durchbrechen, braucht es mehr weibliche Vorbilder in der Baubranche und Handwerksberufen, die gezeigt und gesehen werden. Aufklärung sollte schon so früh wie möglich betrieben werden, um auch weibliche Jugendliche für das Berufsbild zu begeistern. Angebote wie der Girls- und Boys-Day oder handwerkliche Praktika können hier eine Möglichkeit bieten. Aber es werden auch öffentliche Werbekampagnen benötigt, die funktionieren und die Zielgruppe ansprechen. Wenn Sie als Arbeitgeber weibliche Fachkräfte fördern, erweitern Sie ihre Bewerberauswahl.
Auch auf Diversität zu setzen, fördert Ihre Unternehmenskultur. Stellen Sie ältere Arbeitnehmer:innen ein, die fachlich qualifiziert sind, haben Sie Mitarbeitende an Bord, die ihre Erfahrung weitergeben können und nicht alles von Grund auf lernen müssen. Bieten Sie einen behindertengerechten Arbeitsplatz an, unterdrücken Sie Diskriminierung und eröffnen Sie sich den Zugang zu einem ganz neuen Arbeitsmarkt.
Mithilfe der Mitarbeiter-App von Quiply können Sie Ihre interne Kommunikation verbessern und dadurch die Mitarbeiterbindung fördern. Neuen Mitarbeitenden wird der Einstieg durch übersichtliche To-dos in der App erleichtert. Einführungsvideos, Unternehmenshandbücher, das Mitarbeiterverzeichnis und wichtige Dokumente können direkt in die App hochgeladen werden und sind jederzeit abrufbereit. Die Optimierung der internen Kommunikation kann zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung beitragen.
Die Inline-Übersetzung hilft Mitarbeitenden mit geringen Deutschkenntnissen, sich im Unternehmen einzuleben und Kontakt zu den Kolleg:innen zu pflegen. So wird niemand von der Kommunikation ausgeschlossen und alle Informationen kommen in Echtzeit an.
Um dem Fachkräftemangel vorzubeugen, braucht es ein langfristiges Konzept, an dem kontinuierlich gearbeitet wird. In Bezug auf das Handwerk und die Baubranche kann das eine Imagekampagne sein, um die Berufsgruppen bei jungen Menschen attraktiver zu machen. Familienfreundlichkeit und ein dadurch verbessertes Arbeitsklima ist ebenfalls ein wichtiger Punkt.
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